! BEDIENUNGSANLEITUNG
Servotester
Best.-Nr. 23 49 15
Bestimmungsgemäße Verwendung
Das Produkt dient der Funktionsprüfung von Modellbau-Servos/-Fahrtreglern. Vor der Inbetriebnahme muss
der Bausatz noch komplett aufgebaut werden, hierzu sind Lötkenntnisse erforderlich.
Eine andere Verwendung als zuvor beschrieben, führt zur Beschädigung dieses Produktes, darüber hinaus
ist dies mit Gefahren, wie z.B. Kurzschluss, Brand, elektrischer Schlag etc., verbunden. Die Sicherheitshin-
weise sind unbedingt zu befolgen.
Dieses Produkt erfüllt die gesetzlichen, nationalen und europäischen Anforderungen. Alle enthaltenen Fir-
mennamen und Produktbezeichnungen sind Warenzeichen der jeweiligen Inhaber. Alle Rechte vorbehal-
ten.
Lieferumfang
• Bausatz
• Bedienungsanleitung
Sicherheitshinweise
Bei Schäden, die durch Nichtbeachten dieser Bedienungsanleitung verursacht werden,
erlischt die Gewährleistung/Garantie! Für Folgeschäden übernehmen wir keine Haftung!
Bei Sach- oder Personenschäden, die durch unsachgemäße Handhabung oder Nichtbe-
achten der Sicherheitshinweise verursacht werden, übernehmen wir keine Haftung! In
solchen Fällen erlischt die Gewährleistung/Garantie!
• Aus Sicherheits- und Zulassungsründen (CE) ist das eigenmächtige Umbauen und/oder Ver-
ändern des Produktes nicht gestattet.
• Das Produkt ist kein Spielzeug und gehört nicht in Kinderhände.
• Der Servotester darf nicht feucht oder nass werden.
• Betreiben Sie den Servotester nur über einen Batterie- bzw. Akkupack, aber niemals über ein
Netzteil. Trennen Sie den Akku immer dann vom Servotester, wenn dieser nicht mehr benötigt
wird.
• Zur Vermeidung von Kurzschlüssen und deren Folgen muss der Servotester in ein geeignetes
Gehäuse eingebaut werden.
• Bauen Sie den Bausatz nur dann auf, wenn Sie über ausreichende Kenntnisse für entspre-
chende Lötarbeiten verfügen. Verwenden Sie zum Aufbau einen geeigneten Elektronik-Löt-
kolben (kleine Lötspitze, max. Heizleistung 50 W).
Unsachgemäß aufgebaute Bausätze fallen nicht unter die Gewährleistung/Garantie.
Schaltungsbeschreibung
Mit dem Servotester können die Ausgangsimpulse des Empfängers einer Modellbau-Fernsteuerung imitiert
werden. Schließt man an den Servotester einen Servo, einen Fahrtregler oder eine Segelwinde an, so kann
das jeweils angeschlossene Gerät so eingestellt und bewegt werden, als bekäme es die üblichen Steuer-
befehle der Fernsteueranlage.
Ein Servotester leistet gute Dienste, wenn z.B. eine Fernsteuerung nicht mehr einwandfrei arbeitet. Man
kann dann prüfen, ob ein Defekt in der Anlage vorliegt oder ob das Servo fehlerhaft ist. Darüber hinaus ist
der Servotester auch zum Einstellen, Prüfen und Justieren von Rudergestängen und Fahrtreglern geeignet,
da nicht jedesmal die gesamte Fernsteueranlage betriebsfertig gemacht werden muss.
Der Hauptbestandteil der Schaltung ist das IC „CD 4001", das als astabiler Multivibrator geschaltet ist. Am
Ausgang des ICs (Pin 3) stehen positive Impulse mit einer Periodendauer von ca. 18 ms und einer Impuls-
breite von 0,8 - 2,2 ms an. An Pin 4 stehen Negativ-Impulse zur Verfügung.
Die Impulsbreite wird mit Hilfe des Drehpotentiometers P1 eingestellt. Ein Abgleich der Schaltung ist nicht
erforderlich, da die Impulsbreite und Periodendauer durch die Bauteile festgelegt sind.
Anzumerken wäre noch, dass jedes Fernsteuersystem mit einer unterschiedlichen Impulsbreite arbeitet.
Haben Sie z.B. das Servo eines Fabrikats getestet und wollen nun bei einem anderen Fabrikat die Funktion
prüfen, so kann es vorkommen, dass sich die Neutralstellung verschiedener Geräte nicht gleichen. Das liegt
jedoch nicht am Servotester, sondern ist in der Elektronik des Servos/Fahrtreglers begründet.
Mit den im Bausatz enthaltenen Kondensatoren und Widerständen liefert der Servotester Impulse, die ein
Servo eine 90° Bewegung ausführen lassen. Durch Erhöhen der Kapazität des Kondensators C3 von 33 nF
auf 47 nF und gleichzeitiger Änderung des Widerstandswertes R3 von 18 kW auf 15 kW kann der Drehbe-
reich von 90° auf 180° vergrößert werden. Passende Bauteile hierzu sind nicht im Lieferumfang, sondern
müssen getrennt bestellt werden.
Als Stromversorgung eignet sich am besten ein 4 - 5zelliger Empfängerakku bzw. 4 x 1,5 V Mignon Zellen
(in einer Batteriehalterung eingebaut). Der Servotester muss nach Fertigstellung in ein passendes Gehäuse
(in das evtl. noch die Batterien passen) eingebaut werden.
Allgemeine Hinweise zum Aufbau eines Bausatzes
Damit der Servotester nach dem Zusammenbau funktioniert, müssen Sie den Aufbau gewissenhaft und
sorgsam durchführen.
Kontrollieren Sie jeden Schritt und jede Lötstelle zweimal, bevor Sie das nächste Bauteil verbauen wollen!
Halten Sie sich an den beschriebenen Bauabschnitt; überspringen Sie keinen Bauabschnitt! Haken Sie
jeden Punkt doppelt ab: einmal fürs Bauen, einmal fürs Prüfen.
Nehmen Sie sich auf jeden Fall Zeit. Der Aufbau eines Bausatzes ist keine Akkordarbeit, denn die hier
aufgewendete Zeit ist um das dreifache geringer als jene bei der Fehlersuche.
Eine häufige Ursache für eine Nichtfunktion ist ein Bestückungsfehler, z. B. verkehrt eingesetzte Bauteile
wie ICs, Dioden und Elkos. Beachten Sie auch unbedingt die Farbringe der Widerstände, da manche leicht
verwechselbare Farbringe haben. Können Sie die Farbringe nicht eindeutig erkennen, so messen Sie die
Widerstände mit einem geeigneten Messgerät.
Achten Sie auch auf die korrekten Kondensator-Werte (z. B. n 10 = 100 pF, nicht 10 nF).
Beachten Sie auch, dass alle IC-Beinchen wirklich in der Fassung stecken. Es passiert sehr leicht, dass sich
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ein IC-Beinchen beim Einstecken umbiegt. Ein kleiner Druck, und das IC muss fast von selbst in die Fassung
springen. Tut es das nicht, ist sehr wahrscheinlich ein Beinchen verbogen.
Stimmt bei der Bestückung der Platine alles, untersuchen Sie die Platine nach kalten Lötstellen. Diese treten
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dann auf, wenn entweder die Lötstelle nicht richtig erwärmt wurde, so dass das Lötzinn mit den Leitungen
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keinen richtigen Kontakt hat, oder wenn man die Verbindung beim Abkühlen gerade im Moment des Erstar-
rens des Lötzinns bewegt hat. Derartige Fehler erkennt man meistens am matten Aussehen der Oberfläche
der Lötstelle. Einzige Abhilfe ist, die Lötstelle nochmals korrekt nachzulöten.
Aufbau des Bausatzes
a) Widerstände
Zuerst werden die winklig abgebogenen Widerstände in die entsprechenden Bohrungen (lt. Bestückungs-
plan) gesteckt. Danach biegen Sie die Drähte der Widerstände ca. 45° auseinander, damit diese beim
Umdrehen der Platine nicht herausfallen können. Verlöten Sie die Widerstände auf der Rückseite sorgfältig
mit den Leiterbahnen.
R1 = 1 MW
R2 = 82 kW
R3 = 18 kW
b) Kondensatoren
Stecken Sie die Kondensatoren in die entsprechend gekennzeichneten Bohrungen, biegen Sie die Drähte
etwas auseinander und verlöten Sie diese sauber mit den Leiterbahnen.
Bei dem Elktrolyt-Kondensator C1 (Tantal-Kondensator) ist auf die Polarität zu achten (+/-). Je nach Fabrikat
weist dieser verschiedene Polaritätskennzeichnungen auf.
C1 = Elko
C2 = Kondensator
C3 = Kondensator
c) IC-Fassung
Stecken Sie als nächstes die 14polige IC-Fassung für die integrierte Schaltung in die
entsprechende Position (IC1) auf der Platine.
Um ein Herausfallen der Fassung zu verhindern, sind zwei schräg gegenüberliegende Pins der Fassung
umzubiegen. Anschließend können alle Pins verlötet werden. Achten Sie darauf, dass nicht zuviel Lötzinn
verwendet wird, dies führt zu einem Kurzschluss zwischen zwei Pins.
d) Trimmpotentiometer
In diesem Arbeitsgang wird das Trimmpotentiometer in die Schaltung gesteckt und
auf der Rückseite der Platine verlötet.
P1 = 100 kW
e) Stiftleisten
Nun werden die Stiftleisten in die Schaltung eingelötet (Ein- und Ausgang), dazu wird die 5polige Leiste so
getrennt, dass eine 2polige und 3polige Stiftleiste entsteht. Diese werden an den entsprechenden Positionen
eingelötet.
f) Integrierte Schaltung (IC)
Zum Schluss wird der integrierte Schaltkreis IC1 (= CD 4001 oder MC 14001) vorsichtig in die dafür vorge-
sehene Fassung eingesetzt.
g) Positiver oder negativer Impuls
Neben der 3poligen Stiftleiste für den Servoanschluss befinden sich auf der
Platine 3 Lötköntakte für die Auswahl der Funktionsart, siehe Bild rechts.
Löten Sie hier eine kleine Drahtbrücke ein; verwenden Sie dazu z.B. den
abgeschnittenen Draht eines Widerstands.
„P" = Positiv-Impuls:
„N" = Negativ-Impuls:
h) Abschließende Kontrolle
Kontrollieren Sie die Schaltung vor Inbetriebnahme nochmals, ob alle Bauteile richtig eingesetzt sind. Bei
diversen Bauteilen ist auf die richtige Polung zu achten!
Sehen Sie auf der Lötseite der Platine nach, ob durch Lötzinnreste evtl. Leiterbahnen überbrückt wurden,
was zu Kurzschlüssen und zur Zerstörung von Bauteilen führen kann. Ferner ist zu kontrollieren, ob abge-
schnittene Drahtenden auf der Platine liegen. Dies könnte ebenfalls Kurzschlüsse verursachen. Die meisten
zur Reklamation eingesandten Bausätze sind auf schlechte Lötung (kalte Lötstellen, falsches Lötzinn usw.)
und falsch eingebaute Bauteile zurückzuführen.
Beachten Sie auch, daß Bausätze die mit säurehaltigem Lötzinn, Lötfett o.ä. gelötet werden, nicht repariert
oder umgetauscht werden.
braun / schwarz / grün
grau / rot / orange
braun / grau / orange
10 µF
0,1 µF = 100 nF
0,033 µF= 33 nF
Achtung!
Beachten Sie eine Einkerbung oder sonstige Kennzeichen der Fassung,
dies ist die Markierung für ICs (Anschluss-Pin 1).
Achtung!
Integrierte Schaltungen sind empfindlich gegen falsche Polung! Achten Sie deshalb auf die
entsprechende Kennzeichnung des ICs (Kerbe oder Punkt). Beim IC1 handelt es sich um ein
besonders empfindliches CMOS-IC, das durch statische Aufladung zerstört werden kann. Das
IC1 sollte deshalb nur am Gehäuse angefasst werden, ohne dabei die Anschlüsse zu berühren.
Integrierte Schaltungen dürfen grundsätzlich nicht bei anliegender Betriebsspannung gewech-
selt oder in die Fassung gesteckt werden, hierbei werden sie zerstört.
Brücke zwischen Mittelkontakt und Kontakt „P"
Brücke zwischen Mittelkontakt und Kontakt „N"
Die meisten Servos benötigen einen positiven Impuls.
Wenn Sie im späteren Betrieb feststellen, dass der Servoweg nur sehr kurz ist oder das Servo
nicht richtig reagiert, wechseln Sie testweise die Funktionsart.
C1
C2/C3