PUREval MX-G
4.9 Beprobung
Während der Versuchsdurchführung sollten Sie das Harz routinemäßig testen um, wenn notwendig,
Anpassungen am pH-Wert vornehmen zu können. Im aufbereiteten Wasser kann der pH-Wert stark
abfallen, wodurch Alkalität, Durchbruchverhalten, Schlupf und Harzkapazität stark beeinflusst werden.
Regelmäßige Beprobung der aufbereiteten Flüssigkeit gibt darüber hinaus notwendige Auskunft über
die Beladung der Säule.
Die Proben sollte nicht aus dem Sammelbehälter, sondern zum Zeitpunkt der Probenentnahme
an dem Tropfstutzen der Ionenaustauschersäule entnommen werden. So können Sie exakte
Durchbruchskurven aufzeichnen.
4.10 Prozessparameter
Je nach Anwendung variieren die idealen Prozessbedingungen weit voneinander. Bei Prozessen, die
noch nicht vollständig entwickelt sind oder für die keine Erfahrungswerte existieren, sollte zunächst
die optimale spezifische Durchflussrate im Rahmen des Laborversuchs ermittelt werden.
In den meisten Anwendungen mit geringer Beladung und konventionellen Ionenaustauschern
kann die Durchflussrate auf einem Niveau bis 50 BV/h liegen. Oftmals werden sogar höhere
Durchflussraten verwendet. In speziellen Prozessanwendungen, insbesondere bei Anwendungen mit
Selektivtauscherharzen, sollten die Durchflussraten auf einem Niveau von 1 - 10 BV/h liegen.
Um eine maximale Regeneration der Harze zu erreichen wird der Regenerationsvorgang stets bei
geringen Durchflussraten von 1 - 6 BV/h durchgeführt. Der Regenerationsvorgang ist gefolgt von einer
langsamen Verdrängungsspülung und einem finalen Ausspülen um eine bestmögliche Entfernung des
Regeneriermittels zu gewährleisten.
In wasserfreien Prozessanwendungen wird das Harz meist wässrig regeneriert. In diesem Fall muss
das Prozessmedium zunächst mit Wasser verdrängt werden. Dieser Vorgang wird mit „Absüßen"
(Sweetening off) und nach der Regeneration, wenn Wasser wieder mit dem Prozessmedium verdrängt
wird, als „Aufsüßen" (Sweetening on) bezeichnet. Diese Begriffe stammen aus der Zuckerindustrie, in
welcher Ionenaustauscherharze und Absorberharze mannigfaltig genutzt werden.
4.11 Betrieb im Laborversuch
Wenn der Laborversuch gestartet wurde, sollte er nicht unterbrochen oder pausiert, sondern bis
zur vollständigen Erschöpfung der Harze vollzogen werden. Das Experiment sollte nicht pausiert
werden. Die meisten Ionenaustauschervorgänge sind reversibel und sobald der Durchfluss beendet
wird versucht das Harzbett einen Zustand des Equilibriums zu erreichen. Sobald dies passiert können
Ionen zurück vom Harz in die Flüssigkeit gelangen. Dies kann eine vorzeitige Erschöfpung der Harze
verursachen und zu falschen Testergebnissen führen.
Unter normalen Bedingungen sollte das Harz stets mit Flüssigkeit bedeckt sein. Die Säule sollte
niemals so weit entleert werden, dass sich Luftblasen in das Harzbett einschleichen. Luftblasen sind
schwer zu entfernen und verschlechtern die Testergebnisse.
Es sollten drei aufeinanderfolgende Zyklen mit reproduzierbaren Ergebnissen durchgeführt werden,
bevor irgendwelche Betriebsbedingungen zur Leistungsoptimierung verändert werden.
Normalerweise werden zwei bis drei Testzyklen benötigt, um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen.
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