Kapitel 1 Das Viskositätsmessgerät AVS 470
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1 Das Viskositätsmessgerät AVS 470
AVS 470 ist ein Messgerät, mit dessen Hilfe die absolute und relative Viskosität bestimmt werden kann.
Seine Bedienung erfolgt über die eingebaute Folientastatur an der Frontseite oder mit Hilfe der
PS2-Tastatur TZ 2835. Die Berechnung der Ergebnisse aus den ermittelten Werten erfolgt mit Hilfe der
eingebauten Recheneinheit. Diese können sowohl am Display abgelesen als auch über den optionell
lieferbaren Drucker TZ 3460 dokumentiert werden.
1.1
Funktionsweise des Gerätes
Das Viskositätsmessgerät AVS 470 führt Messungen der Durchflusszeiten in Kapillarviskosimetern
durch. Aufgrund der physikalischen Bedingungen und den dafür zur Verfügung stehenden Viskosimeter
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sind Viskositätsmessungen von 0,35 bis ca. 5 000 mm
/s (cSt) möglich. Diese Angabe bezieht sich auf
die Messtemperatur. Zum Beispiel kann ein „Schweres Heizöl" bei Raumtemperatur eine Viskosität
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oberhalb von 50000 mm
/s (cSt) haben, was zur Folge hat, dass hier keine Messung bei 20 –25° C
durchgeführt werden kann. Wird die Messtemperatur jedoch auf 100° C oder mehr erhöht, sinkt die
Viskosität unter die Messgrenze, sodass jetzt wieder eine Messung möglich ist. Die Problematik liegt hier
allein in der Befüllung des entsprechenden Viskosimeters, was aber auch bei der manuellen Messung
vorliegt und kein spezielles Problem eines automatischen Messgerätes ist.
Das Viskositätsmessgerät AVS 470 kann durch Einsatz einer entsprechenden ViscoPump II Einheit mit
zwei Möglichkeiten zur Meniskusabtastung ausgerüstet werden. Der Anschluss von TC-Viskosimetern an
dem Modul ViscoPump II VZ 8512 ermöglicht auch die Messung von schwarzen und undurchsichtigen
Flüssigkeiten. Mit den TC-Viskosimetern können ebenso einfach farblose und durchsichtige Flüssigkeiten
erfasst werden. Alternativ können in Verbindung mit dem lichtoptischen Modul ViscoPump II VZ 8511
Viskosimeter zur Meniskusabtastung mit Lichtschranken in einem Messstativ, z. B. AVS/S, eingesetzt
werden.
Die Zeiterfassung reicht bis 9999,99 s mit einer Auflösung von 0,01 s. Die gemessenen Zeiten werden
am Display angezeigt. Die einzelnen Ergebnisse einer Messreihe können auch durch eine Auf – Ab-
Funktion im Display angezeigt oder über den optionell lieferbaren Drucker dokumentiert werden.
Vor der eigentlichen Messung wird die Messflüssigkeit im Kapillarviskosimeter durch zwei Messebenen
N2 und N1 hochgesaugt, die je nach Viskosimeter als Lichtschranken oder als Thermistorsensoren
ausgebildet sind (Abb. 1 und 2).
Der Pumpdruck wird im Viskositätsmessgerät AVS 470 über das Modul ViscoPump II automatisch
gesteuert.
Durch den Programmablauf ist gewährleistet, dass sich bei Ubbelohde-Viskosimetern das hängende
Kugelniveau ausbildet, bevor die Messung beginnt.
Die gemessene Durchflusszeit wird im Display angezeigt. Es werden bis zu 99 Messungen einer
Messreihe
(aufeinanderfolgende
Durchflusszeiten
desselben
Viskosimeters)
gespeichert
und
ausgewertet.