Weitere Wechselwirkungen mit anderen Medizinprodukten oder
Arzneimitteln sind nicht bekannt, sofern sie sich nicht direkt auf
den Knochenstoffwechsel auswirken.
BIOCERA-VET® BS RTU ist ein nicht metallisches, nicht leiten-
des und nicht magnetisches Knochenersatzmaterial und daher
als MRT-sicher einzustufen.
VORSICHTSMAßNAHMEN UND WARNUNGEN
Die Anwendung von BIOCERA-VET® BS RTU ist auf Fach-
kreise beschränkt, die von Ihrer Ausbildung her mit der Handha-
bung von Knochenersatzmaterialien, den entsprechenden chi-
rurgischen Techniken sowie der Behandlung von Knochende-
fekten vertraut sind.
Bei der Anwendung von BIOCERA-VET® BS RTU können, wie
bei allen chirurgischen Eingriffen, operationsbedingte Risiken
auftreten, wie z.B. Abstoßungsreaktionen, Pseudarthrosen,
Schwellungen, Serom- und Hämatombildung, Schmerzen und
Wundheilungsstörungen. In der Folge können Revisionsopera-
tionen notwendig werden.
Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem besteht ein hö-
heres Risiko von Infektionen und Implantatversagen. Die Besit-
zer solcher Patienten müssen vom medizinischen Fachpersonal
vor der Operation über die möglichen Risiken aufgeklärt wer-
den.
Die Behandlung von postoperativen Infektionen kann durch das
Vorhandensein eines implantierten Fremdkörpers erschwert
werden und die Entfernung des Implantatmaterials erforderlich
machen.
Zur Entfernung des Knochenersatzmaterials können herkömm-
liche chirurgische Instrumente verwendet werden, die zur Stan-
dardausrüstung im Operationssaal gehören.
Jeder implantierte Fremdkörper kann zu Fieber, allergischen
Reaktionen oder Entzündungen führen. Beim Menschen wur-
den in der Literatur sehr seltene Fälle von allergischen Reaktio-
nen und anaphylaktischem Schock im Zusammenhang mit dem
in BIOCERA-VET® BS RTU enthaltenen Bestandteil Macro-
golglycerolricinoleat Ph. Eur. polyoxyl 35 Rizinusöl berichtet. Bei
Hunden wurden keine toxischen und allergischen Reaktionen
nach lokaler Injektion von Polyoxyl 35 Rizinusöl beobachtet.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, Neben-
niereninsuffizienz oder Leberzirrhose kann die zusätzliche Ein-
nahme geringer Kaliummengen die Gefahr einer Hyperkaliämie
erhöhen bzw. eine bestehende Hyperkaliämie verstärken. Dies
gilt auch für Patienten mit verminderter renaler Kaliumausschei-
dung durch die Einnahme von Arzneimitteln (z. B. Heparin,
ACE-Hemmer,
kaliumsparende
Diuretika,
Spironolacton,
nichtsteroidale Antirheumatika, Cyclosporin A). Da Kalium nur
sukzessive aus BIOCERA-VET® BS RTU freigesetzt wird und
die in BIOCERA-VET® BS RTU enthaltene Kaliummenge nur
einem Bruchteil der in der täglichen Nahrungszufuhr enthalte-
nen Menge entspricht, ist auch bei stark eingeschränkter Nie-
renfunktion von einem geringen Risiko auszugehen.
Die Implantation von BIOCERA-VET® BS RTU sollte nur nach
ausreichendem Débridement des Knochendefektes erfolgen,
um ein vitales Knochenlager zu gewährleisten. Der Defekt muss
vollständig aufgefüllt werden, um einen direkten knöchernen
Kontakt zwischen BIOCERA-VET® BS RTU und dem umgeben-
den Knochen herzustellen.
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