Betriebsanleitung
Lesekopf CEM-A-LE05H-S2
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Leseköpfe der Baureihe CEM‑A werden in Kombi‑
nation mit einem Auswertegerät der Systemfamilie
CES‑A‑...B oder CES‑AZ‑...B betrieben. In dieser
Kombination ist der Lesekopf CEM‑A eine Verriege‑
lungseinrichtung mit elektromagnetischer Zuhaltung
ohne Zuhaltungsüberwachung (Bauart 4). Die
Codierungsstufe ist abhängig vom verwendeten
Auswertegerät (Unicode‑ oder Multicode‑Auswertung).
Die Kombination darf nicht als Zuhaltung für den Per‑
sonenschutz nach EN ISO 14119 eingesetzt werden.
In Verbindung mit einer beweglichen trennenden
Schutzeinrichtung und der Maschinensteuerung
verhindert dieses System, dass gefährliche Maschi‑
nenfunktionen ausgeführt werden, solange die Schutz‑
einrichtung geöffnet ist. Wenn die Schutzeinrichtung
während der gefährlichen Maschinenfunktion geöffnet
wird, wird ein Stoppbefehl ausgelöst.
Das bedeutet:
Einschaltbefehle, die eine gefährliche Maschinen‑
f
funktion hervorrufen, dürfen erst dann wirksam wer‑
den, wenn die Schutzeinrichtung geschlossen ist.
Das Öffnen der Schutzeinrichtung löst einen Stopp‑
f
befehl aus.
Das Schließen einer Schutzeinrichtung darf kein
f
selbstständiges Anlaufen einer gefährlichen
Maschinenfunktion hervorrufen. Hierzu muss ein
separater Startbefehl erfolgen. Ausnahmen hierzu
siehe EN 12100 oder relevante C‑Normen.
Vor dem Einsatz ist eine Risikobeurteilung an der Ma‑
schine durchzuführen, z. B. nach folgenden Normen:
EN ISO 13849‑1
f
EN ISO 12100
f
IEC 62061
f
Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch gehört das
Einhalten der einschlägigen Anforderungen für den
Einbau und Betrieb, beispielsweise nach folgenden
Normen:
EN ISO 13849‑1
f
EN ISO 14119
f
EN 60204‑1
f
Der Lesekopf darf nur in Verbindung mit dem dafür
vorgesehenen Betätiger von EUCHNER betrieben
werden. Bei Verwendung von anderen Betätigern oder
anderen Anschlussbauteilen übernimmt EUCHNER
keine Gewährleistung für die sichere Funktion.
Der Lesekopf CEM darf nur mit Auswertegeräten
der Systemfamilie CES‑A‑...B oder CES‑AZ‑...B
betrieben werden. Überprüfen Sie dies in der Tabelle
Kombinationsmöglichkeiten in der Betriebsanleitung
des verwendeten Auswertegeräts.
Wichtig:
Der Anwender trägt die Verantwortung für die
f
Einbindung des Geräts in ein sicheres Gesamtsys‑
tem. Dazu muss das Gesamtsystem z. B. nach
EN ISO 13849‑2 validiert werden.
Für den bestimmungsgemäßen Gebrauch sind die
f
zulässigen Betriebsparameter einzuhalten (siehe
technische Daten).
Liegt dem Produkt ein Datenblatt bei, gelten die
f
Angaben des Datenblatts.
Der erreichbare PL hängt von dem verwendeten
f
Auswertegerät ab.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Sicherheitsschalter erfüllen Personenschutzfunktio‑
nen. Unsachgemäßer Einbau oder Manipulationen kön‑
nen zu tödlichen Verletzungen von Personen führen.
Prüfen Sie die sichere Funktion der Schutzeinrichtung
insbesondere
nach jeder Inbetriebnahme
f
nach jedem Austausch einer Systemkomponente
f
nach längerer Stillstandszeit
f
nach jedem Fehler
f
Unabhängig davon sollte die sichere Funktion der
Schutzeinrichtung in geeigneten Zeitabständen als Teil
des Wartungsprogramms überprüft werden.
WARNUNG
Lebensgefahr durch unsachgemäßen Einbau oder
Umgehen (Manipulationen). Sicherheitsbauteile
erfüllen eine Personenschutz‑Funktion.
Sicherheitsbauteile dürfen nicht überbrückt,
f
weggedreht, entfernt oder auf andere Weise
unwirksam gemacht werden. Beachten Sie
hierzu insbesondere die Maßnahmen zur Ver‑
ringerung der Umgehungsmöglichkeiten nach
EN ISO 14119:2013, Abschn. 7.
Der Schaltvorgang darf nur durch speziell dafür
f
vorgesehene Betätiger ausgelöst werden.
Stellen Sie sicher, dass kein Umgehen durch
f
Ersatzbetätiger stattfindet (nur bei Multicode‑
Auswertung). Beschränken Sie hierzu den
Zugang zu Betätigern und z. B. Schlüsseln für
Entriegelungen.
Montage, elektrischer Anschluss und Inbetriebnah‑
f
me ausschließlich durch autorisiertes Fachperso‑
nal mit folgenden Kenntnissen:
‑ spezielle Kenntnisse im Umgang mit Sicher‑
heitsbauteilen
‑ Kenntnis der geltenden EMV‑Vorschriften
‑ Kenntnis der geltenden Vorschriften zur Arbeits‑
sicherheit und Unfallverhütung.
Funktion
Der Lesekopf CEM verhält sich wie ein CES‑Lesekopf
(siehe Betriebsanleitung des verwendeten Auswerte‑
geräts). Sobald der Betätiger im Ansprechbereich
des Lesekopfes ist, wird dies an das Auswertegerät
gemeldet.
Zusätzlich besitzen CEM Leseköpfe einen Elektromag‑
net zum Erzeugen der Haftkraft und der Zuhaltekraft.
Die Zuhaltung wird nicht überwacht.
Zum Erreichen der Haftkraft wird der Zuhaltemagnet
vorerregt. Dadurch verfügt dieser Lesekopf auch bei
inaktiver Zuhaltung über eine Haftkraft.
Die Haftkraft kann mit Hilfe eines Programmieradap‑
ters in den Stufen 70 N, 110 N und 150 N eingestellt
werden (siehe Abschnitt Haftkraft einstellen).
Die Zuhaltung wird aktiviert, wenn zusätzlich zur
Betriebsspannung U
auch die Steuerspannung U
B
anliegt (Arbeitsstromprinzip).
Wenn Spannung am Magnet anliegt leuchtet die LED
am Steckverbinder X1.
Montage
HINWEIS
Geräteschäden durch falschen Anbau und ungeeig‑
nete Umgebungsbedingungen
Sicherheitsschalter und Betätiger dürfen als
f
Anschlag verwendet werden. Beachten Sie dabei
die max. zulässige Aufprallenergie (siehe techni‑
sche Daten).
Beim Öffnen der Schutztür muss der Betätiger
f
frontal vom Lesekopf weggeführt werden (siehe
Bild 1).
Beachten Sie EN ISO 14119:2013, Abschnitte 5.2
f
und 5.3, zur Befestigung des Sicherheitsschalters
und des Betätigers.
Beachten Sie EN ISO 14119:2013, Abschnitt 7,
f
zur Verringerung von Umgehungsmöglichkeiten
einer Verriegelungseinrichtung.
1
± 4°
Bild 1: Anfahrrichtung
Schutz vor Umgebungseinflüssen
Verschmutzungen auf den Oberflächen von Lesekopf
und Betätiger können die Haftkraft und die Zuhal‑
tekraft reduzieren. Reinigen Sie die Oberflächen in
regelmäßigen Abständen.
Bei Lackierarbeiten den Lesekopf, den Betätiger und
das Typschild abdecken!
Elektrischer Anschluss
HINWEIS
Alle elektrischen Anschlüsse müssen entwe‑
f
der durch einen Sicherheitstransformator nach
IEC EN 1558‑2‑6 mit Begrenzung der Ausgangs‑
spannung im Fehlerfall oder durch gleichwertige
Isolationsmaßnahmen vom Netz isoliert werden.
Bei Verwendung einer gemeinsamen Spannungs‑
f
versorgung, sind alle an der Spannungsversor‑
gung angeschlossenen induktiven und kapazitiven
Lasten (z. B. Schütze) mit entsprechenden
Entstörgliedern zu beschalten.
Anschlussbelegung siehe Bild 4.
f
Ausführliche Informationen entnehmen Sie der Be‑
f
triebsanleitung des verwendeten Auswertegeräts.
Inbetriebnahme und
Funktionskontrolle
Beachten Sie für die Inbetriebnahme die Angaben
CM
in der Betriebsanleitung des verwendeten Auswer‑
tegeräts.
WARNUNG
Tödliche Verletzungen durch Fehler bei der Installa‑
tion und Funktionskontrolle.
Stellen Sie vor der Funktionskontrolle sicher, dass
f
sich keine Personen im Gefahrenbereich befinden.
Beachten Sie die geltenden Vorschriften zur
f
Unfallverhütung.
Nach der Installation und jedem Fehler muss eine
vollständige Kontrolle der Sicherheitsfunktion durch‑
geführt werden. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
Betriebsspannung einschalten.
f
Die Maschine darf nicht selbstständig anlaufen.
Alle Schutzeinrichtungen schließen.
f
Testen Sie die Haftkraft, indem Sie die Schutzein‑
f
richtung öffnen. Hierzu muss die Betriebsspannung
+UB am Gerät anliegen, die Steuerspannung UCM
ist dabei abgeschaltet. Im Auslieferungszustand
liegt die Haftkraft bei ca. 110 N. Falls erforderlich
können Sie die Haftkraft vergrößern oder verringern
(siehe Abschnitt Haftkraft einstellen).
Schließen Sie die Schutzeinrichtung wieder und
f
aktivieren Sie die Zuhaltung.
Testen Sie die Zuhaltekraft, indem Sie versuchen die
f
Schutzeinrichtung zu öffnen. Die Zuhaltekraft von
650 N wird erreicht, wenn UCM zugeschaltet wird.