Probe
• Aufschluss
Der Analyt kann in Formen vorliegen, die der chemischen Reaktion der Methode
nicht zugänglich sind. Metallionen können z.B. an starke Komplexbildner gebun-
den sein, oder in der falschen Oxidationsstufe vorliegen. Phosphor oder Stickstoff
können als Molekülbaustein für die jeweilige Nachweisreaktion nicht zur Verfügung
stehen. In Feststoff gebundene Analyten müssen vor einer nasschemischen Analyse
in Lösung überführt werden. In all diesen Fällen geht der eigentlichen Analyse ein
sogenannter Aufschluss voraus.
In der jeweiligen Methodenbeschreibung wird ausdrücklich auf derartige Aufschlüs-
se hingewiesen, sofern die Aufschlussreagenzien Teil des Reagenziensatzes sind.
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Sollen aber beispielsweise ungelöst vorliegende Anteile in einer Probe mit einer
Methode analysiert werden, die zu Analyse klarer Lösungen gedacht ist, sind diese
eigenständig vor der Analyse aufzuschließen.
Die durch eine Aufschlussprozedur stattfindende Verdünnung der Originalprobe ist
bei der Berechnung des Endergebnisses zu berücksichtigen.
Wenn unbekannt ist, ob ein Aufschluss notwendig ist (z.B. im Rahmen der Schwer-
metallanalyse), wird empfohlen, das Analysenergebnis einer aufgeschlossenen
Probe mit dem einer nicht aufgeschlossenen Probe zu vergleichen. Sind die Werte
vergleichbar, so ist kein Aufschluss notwendig. Zeigt die aufgeschlossene Probe hö-
here Werte ist in Zukunft der Aufschluss durchzuführen. Die gewonnene Erkenntnis
ist von Zeit zu Zeit zu überprüfen.
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EN Handbook of Methods