c) Akku mit Balanceranschluss laden („BALANCE")
Im Gegensatz zum einfachen Akkuprogramm „CHARGE" (siehe Kapitel 11. b) wird beim Akkuprogramm
„BALANCE" die Spannung jeder einzelnen Zelle eines mehrzelligen Lithium-Akkus überwacht und bei Abweichun-
gen entsprechend korrigiert.
Neben den normalen zwei Akkuanschlüssen (Plus/+ und Minus/-) muss zusätzlich auch der Balancer-Anschluss des
Akkus an das Ladegerät angeschlossen werden.
Der Balancer-Anschluss des Akkus kann (abhängig von dessen Bauform) entweder direkt an das Ladegerät ange-
steckt werden oder über das mitgelieferte Balancerboard.
Wird der Balancer-Anschluss des Akkus direkt an das Ladegerät angesteckt, so achten Sie hierbei auf die richtige
Polarität. In der Regel ist der Minuspol des Balancer-Anschlusses mit einem schwarzen Kabel versehen. Diese
Seite des Balancer-Steckers muss in Richtung „-" der Balancer-Buchse des Ladegeräts zeigen und natürlich auch
an diesem Anschlussstift aufgesteckt werden.
Falls Sie selbst-konfektionierte Akkus verwenden, so muss der Balancer-Stecker korrekt belegt sein.
Das schwarze Kabel ist der Minuspol der ersten Zelle. Der nächste Anschlusspin ist der Pluspol der ersten
Zelle; der jeweils nächste Anschlusspin ist der Pluspol der zweiten, dritten, vierten, fünften, sechsten, siebten
und achten Zelle (je nach Zellenzahl).
Der letzte Anschlusspin des Balancer-Steckers des Akkus ist also der Pluspol der letzten Zelle. Somit kann
zwischen den äußeren beiden Pins des Balancer-Steckers die gleiche Spannung gemessen werden wie an
den beiden Akkuanschlüssen selbst.
Die restliche Vorgehensweise beim Laden ist im Kapitel 11. b) beschrieben.
Ist ein Lithium-Akku mit Balancerstecker am Ladegerät angeschlossen, so können Sie durch Drücken der
Taste „INC" zur Anzeige der Spannung der Einzelzellen umschalten. Drücken Sie kurz die Taste „ENTER/
START", damit das Ladegerät wieder zur normalen Anzeige zurückkehrt.
Wichtig!
Nur ein Akkupack mit exakt gleicher Spannung pro Zelle liefert die maximale Leistung und Betriebsdauer
für ein Modellflugzeug/-fahrzeug.
Aufgrund von Schwankungen in der Materialqualität und dem inneren Aufbau z.B. eines mehrzelligen
Lithium-Akkupacks kommt es beim Entladen dazu, dass die Zellen am Entlade-Ende eine unterschiedli-
che Spannung haben können.
Lädt man solch einen Lithium-Akku ohne Balancer, stellen sich sehr schnell große Unterschiede in der
Zellenspannung ein. Dies führt nicht nur zu einer kürzeren Betriebsdauer (weil eine Zelle in der Span-
nung einbricht), sondern der Akku wird durch eine Tiefentladung beschädigt.
Weiterhin besteht beim Aufladen eines Lithium-Akkus mit unterschiedlichen Zellenspannungen ohne
Balancer die Gefahr der Überladung einer einzelnen Zelle.
Beispiel:
Nach außen hin hat ein ohne Balancer geladener LiPo-Akkupack mit 2 Zellen eine Spannung von 8,4 V und
erscheint damit voll geladen. Die einzelnen Zellen haben aber eine Spannung von 4,5 V und 3,9 V (eine Zelle ist
gefährlich überladen, die andere halb leer).
Eine solch überladene Zelle kann auslaufen, sich aufblähen oder im schlimmsten Fall in Brand geraten oder
explodieren!
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